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So schadenintensiv sind "Rostlauben"

13.03.2023

Oldtimer sind am seltensten in einen Haftpflichtschaden verwickelt, 16 bis unter 23 Jahre alte Personenkraftwagen am häufigsten. Bei Ersteren ist der Schadendurchschnitt am höchsten, bei Letzteren der Schadenbedarf. Dieser fällt bei den mindestens 23 Jahre alten Fuhrwerken am niedrigsten aus. Dies geht aus der Statistik hervor, die letzlich auch der Kalkulation der Versicherungsbeiträge zugrunde liegt.

2021 haben die fast 46,1 Millionen versicherten Personenkraftwagen etwa 2,13 Millionen Schäden mit einem Schadenaufwand von knapp 8,7 Milliarden Euro verursacht. Dies zeigt die „Jahresgemeinschafts-Statistik über den Schadenverlauf in der Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung 2021“.

Die vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungs-Aufsicht (Bafin) gemeinsam herausgegebene Statistik beinhaltet keine Aufwendungen für die Schadenregulierung.

Immobilienbesitzer und Beamte sind die besseren Risiken

Weitere Erkenntnisse: Die durchschnittliche von den Haftpflichtversicherern zu zahlende Entschädigung lag zuletzt bei 4.066 Euro. Dabei verursachten die Pkw 46 Unfälle je 1.000 Jahreseinheiten.

Bei den Zweitwagen fällt das Unfallgeschehen für die Versicherer in allen drei Sektoren ungünstiger aus. Flottenfahrzeuge verunfallen zwar häufiger und auch der Schadenbedarf fällt höher aus. Dafür kostet ein Crash im Schnitt aber weniger als bei Zweitwagen und Pkw insgesamt.

Bei der Tarifgruppe B, in der die Angehörigen des öffentlichen Dienstes versichert sind, sieht es hingegen klar günstiger aus. Gleiches gilt auch für die Jahresprämienzahler sowie das Merkmal „Immobilienbesitz“. Zudem fällt laut Statistik das Schadengeschehen umso ungünstiger für die Versicherer aus, je höher die jährliche Fahrleistung ist.

So wirkt sich das Fahrzeugalter auf das Unfallgeschehen aus

In die Tarifkalkulation fließen neben den obengenannten zahlreiche weitere Merkmale ein, unter anderem auch das Fahrzeugalter bei Erwerb. So stufen viele Versicherer Neu- oder sehr junge Gebrauchtwagen in der Prämie günstiger ein als Fahrzeuge, die beim Erwerb schon viele Jahre alt waren.

Mit Blick auf die Statistik betrachtet ist dies sinnvoll. Denn von den Autos, die beim Kauf jünger als drei Jahre waren, verursachten 2020 nur 40 von 1.000 versicherten Jahreseinheiten einen Haftpflichtschaden. Bei den beim Kauf 16 bis unter 23 Jahre alten Gefährten waren es 69 Unfälle je 1.000 versicherte Einheiten.

Bis drei Jahre alte Pkw, die mit fast 23,7 Millionen Stück die größte Gruppe in dieser Fahrzeugklasse darstellen, kamen auf den niedrigsten Schadenbedarf.

Zwischen den Neu- und jungen Gebrauchtwagen und der Gruppe der Personenkraftwagen zwischen 16 und 17 Jahren steigen Schadenhäufigkeit und -bedarf fast kontinuierlich an. In der letztgenannten Gruppe liegt der Schadendurchschnitt mit 4.615 Euro um fast ein Fünftel über dem derjenigen Autos, die beim Kauf noch keine drei Jahre alt waren. Dort sind es nur 3.867 Euro.

Sehr alte Autos verunfallen seltener

Von je 1.000 Autos, die beim Kauf älter als 23 Jahre waren, verursachten nur 34 einen Unfall. Das ist mit rund 600.000 Einheiten nicht nur die kleinste, sondern von der Unfallbeteiligung her die günstigste für die Versicherer. Die durchschnittlichen Kosten pro Crash sind mit fast 4.850 Euro allerdings so hoch wie bei keiner anderen Altersklasse.

Bei über 2,3 Millionen Personenkraftwagen fragen die Anbieter das Merkmal „Fahrzeugalter bei Erwerb“ nicht ab. Für einen von dieser Gruppe verursachten Crash müssen die Haftpflichtversicherer mit 3.883 Euro 183 Euro weniger bezahlen als für einen Pkw-Unfall insgesamt.

Die Unfallhäufigkeit liegt mit 46 pro 1.000 Einheiten genau auf dem Durchschnitt aller Personenkraftwagen. Der Schadenbedarf ebenfalls ist mit 180 Euro leicht unterdurchschnittlich ausgeprägt.

Versicherungstipp

Das Fahrzeugalter ist neben anderen ein Kriterium für die Einstufung der einzelnen Fahrzeugmodelle in Typklassen. Diese Typklassen entscheiden direkt über die Höhe des Versicherungsbeitrages. Daher ist es für sparsame Autofahrer sinnvoll, vor dem Kauf auch auf die diese Einstufung zu achten.

Damit sich Erwerber vorher informieren können, haben die Kfz-Versicherer unter Typklassen.de ein Informationsportal eingerichtet. Dort kann man für jeden Pkw die Einstufung (zwischen zehn und 40) einsehen. Hierbei gilt: Je niedriger die Typklasse, desto billiger ist die Versicherung. 

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