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Diese Automarken sind bei Kfz-Dieben am beliebtesten

09.07.2018

In der deutschen Klauhitparade 2017 der Pkws liegt VW an der Spitze, was die Fallzahlen betrifft. In Relation zum laufenden Fahrzeugbestand ist der Rover/Land-Rover Liebling der Autodiebe, wie das „Bundeslagebild 2017 Kfz-Kriminalität“ des Bundeskriminalamts zeigt. Auch wenn sich die Anzahl der dauerhaft gestohlenen Pkws kaum verändert hat, ist die Schadenhöhe deutlich angestiegen, wie Zahlen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) zeigen.

Letztes Jahr fahndete die Polizei nach 36.580 „verschwundenen“ Autos. Davon gelten laut dem „Bundeslagebild 2017 Kfz-Kriminalität“ des Bundeskriminalamts (BKA) etwas über 19.000 Pkws als dauerhaft abhandengekommen. Die Fallzahlen sind den Daten der BKA-Publikation zufolge auf Fünfjahressicht betrachtet relativ konstant geblieben. Das Bundeslagebild beruht auf Zahlen des Informationssystems der Polizei (INPOL-Sachfahndung) und der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS).

Ferner sind Angaben des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA), der großen deutschen Fahrzeugvermietungs-Unternehmen und des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) eingeflossen. Unter „dauerhaft abhandengekommen“ werden laut BKA solche Kfz-Fälle erfasst, die „im Laufe des Berichtsjahres entwendet, unterschlagen und anderweitig betrügerisch erlangt wurden und auch noch am Jahresende zur Sachfahndung in INPOL ausgeschrieben sind“.

Entschädigungssumme deutlich angestiegen

Im Gegensatz zur Fallzahl ist die Gesamtentschädigung, die die Voll- und Teilkasko-Versicherer zwischen 2012 und 2016 an ihre betroffenen Kunden bezahlt haben – neuere Zahlen legt der GDV voraussichtlich im Herbst vor –, um fast ein Viertel auf annähernd 300 Millionen Euro gestiegen. Dies zeigen die GDV-Daten, die im Bundeslagebild-Bericht mitberücksichtigt wurden. Hintergrund: Wer für sein Auto eine Teil- oder auch eine Vollkasko-Versicherung abgeschlossen hat, bekommt bei einem Diebstahl des Fahrzeugs den Schaden ersetzt.

Trotz nahezu konstant bleibender Fallzahlen haben also die Gesamtschadensumme – und damit auch die durchschnittlichen Einzelschadensummen – kontinuierlich zugenommen. In der BKA-Publikation erklärt man dies damit, „dass die Fahrzeugwerte insgesamt steigen und vermehrt hochpreisige Fahrzeuge entwendet werden“.

Der tatsächliche Gesamtschaden dürfte nach BKA-Einschätzung allerdings noch deutlich höher ausfallen. Denn in die Gesamtschadensumme flössen so gut wie keine Leistungen für unterschlagene oder anderweitig betrügerisch erlangte Fahrzeuge ein, da die Versicherer für diese Risiken in der Regel nicht entschädigungspflichtig seien. Besonders häufig von Kfz-Unterschlagungen und von betrügerischer Entwendung eines Autos waren laut dem Bundeslagebild-Bericht Kfz-Vermietungsfirmen und Leasinggeber betroffen.

VW an der Spitze der Klauhitparade nach Fallzahlen

Wie aus dem Bundeslagebild weiter hervorgeht, entfielen fast zwei von drei Fahndungsnotierungen auf Pkws der deutschen Autohersteller VW, Audi, BMW und Mercedes. Konkret galten in 2017 rund 3.780 VW, knapp 3.300 Audi, 2.640 BMW und rund 2.050 Mercedes als dauerhaft abhandengekommen. Mit weitem Abstand folgen rund 870 Ford, etwa 780 Toyota, knapp 520 Opel, 460 Skoda und fast 420 Renault.

Auch wenn ausländische Hersteller in der Rangliste der dauerhaft abhandengekommenen Fahrzeuge nicht auf den vorderen Plätzen landeten, so war bei einigen davon zuletzt eine deutlich steigende Tendenz zu beobachten. Allein im vergangenen Jahr ging es bei den Automobilherstellern Mazda und Toyota um jeweils rund 19 Prozent aufwärts, was die Fallzahlen betrifft. Wie das BKA explizit hervorhebt, wurden bei den beiden japanischen Herstellern überwiegend Sport Utility Vehicles (SUV) entwendet.

Land Rover führt im Ranking nach Belastungszahl

Eine gänzlich andere Reihenfolge als bei den Fallzahlen zeigt sich bei den Belastungszahlen, also die Zahl der dauerhaft abhandengekommenen Pkws (gemäß Informationssystem der Polizei) einer Automarke je 100.000 Pkw im laufenden Fahrzeugbestand (KBA)).

Mit großem Abstand an der Spitze liegt der Geländewagenhersteller Rover/Land Rover mit einer Belastungszahl von über 180. Dahinter folgen Porsche mit fast 140 und Audi mit rund 100 nicht mehr auffindbaren Pkws je 100.000 hierzulande zugelassenen Autos der jeweiligen Marke. Knapp unter der Marke von 100 blieb der Hersteller Mazda.

Die Belastungszahl bei BMW betrug rund 80, bei Toyota 60, bei Honda und Mercedes knapp 50 und bei Nissan und Mitsubishi etwa 40. Die größten Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr gab es beim Hersteller Nissan. Hier war – wenn auch von niedrigem Niveau aus – mehr als eine Verdoppelung zu verzeichnen.

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