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Wann die Starkregengefahr am größten ist

16.07.2018

Starkregen kann zwar überall und zu jeder Zeit vorkommen, allerdings ist insbesondere in den Sommermonaten das Risiko um ein x-Faches höher als in der restlichen Jahreszeit. Dies zeigt eine aktuelle Untersuchung, die gemeinsam von dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. und dem Deutschen Wetterdienst erstellt wurde.

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) hat vor Kurzem Ergebnisse aus dem Projekt, das gemeinsam mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zur Erforschung des Phänomens Starkregen durchgeführt wurde, veröffentlicht. Fallen in einer Stunde mehr als 25 Liter Regen pro Quadratmeter oder mehr als 35 Liter in sechs Stunden, entspricht das einem Starkregen und liegt damit über der DWD-Unwetterstufe 3 für Starkregen.

Vom DWD erfasst und ausgewertet wurden für den Zeitraum zwischen 2001, dem Beginn der flächendeckenden Wetterradarmessung, und 2017 Starkregenereignisse, die statistisch nur alle zehn Jahre oder seltener auftreten. Dabei wurde jedes dieser Unwetter – unabhängig davon, an wie vielen Orten es innerhalb von maximal 72 Stunden zu Starkregen kam – als ein Starkregenereignis in dieser Statistik gezählt. Insgesamt gab es laut der Studie im genannten Zeitraum bundesweit 253 solcher Starkregenereignisse.

Im Juli gibt es die meisten Starkregenereignisse

Wie die Auswertungen zeigen, kommt es vor allem um die Jahresmitte herum am häufigsten zu heftigen Niederschlägen. Spitzenreiter ist der Monat Juli mit bundesweit 68 Starkregenereignissen im genannten Zeitraum. Im August waren es 48, im Juni 45. Damit entfielen auf diese drei Monate fast zwei Drittel der insgesamt 253 erfassten Ereignisse.

Auch im Mai mit 32 und im September mit 23 Starkregenereignissen ist die Anzahl derartiger Unwetter um ein x-Faches höher als im Dezember, Januar und Februar mit jeweils fünf, im Oktober mit neun und im November mit acht festgestellten Starkregenereignissen.

Am wenigsten Starkregen gab es im Kalendermonat März. Hier wurde für den Betrachtungszeitraum nur ein einziges Starkregenereignis mit einer Wiederkehrzeit von mindestens zehn Jahren ausgewiesen.

Wie der Klimawandel das Starkregenrisiko verändert

Der Grund für das erhöhte Risiko von Starkregen in den Sommermonaten liegt in der Entstehung von Niederschlag und damit auch von möglichem Starkregen. Zum Niederschlag kommt es nach Angaben des GDV, wenn „wenn Luft schnell und stark aufsteigt und abkühlt“, was im Sommer durch die von der Sonne aufgeheizte Luft in Bodennähe häufiger vorkommt als in der übrigen Jahreszeit. „Das kann man ein bisschen vergleichen mit kochendem Wasser. Da brodelt die Atmosphäre“, sagt Andreas Becker, Klimaexperte beim DWD.

Während jedoch in der Vergangenheit von Mai bis September mit höheren Niederschlägen zu rechnen war, muss man künftig auch bereits im Frühjahr mit solchen Wetterlagen rechnen. Schuld daran sei der Klimawandel und der dadurch verursachte Temperaturanstieg in der Atmosphäre. Mit jedem Grad Celsius, mit dem die Atmosphäre wärmer wird, steigt laut Experten nämlich der Wasserdampfgehalt der Atmosphäre um sieben Prozent und damit auch das Starkregenrisiko.

Der April und Mai in diesem Jahr waren laut DWD heißer als die gleichen Monate in allen vorangegangenen Jahren seit 1881. Die Niederschlagssaison verschiebt sich somit, wie auch Becker vom DWD betont: „Im Rahmen des Klimawandels stellen wir allerdings fest, dass sie immer früher losgeht.“ In diesem Jahr gab es die ersten unwetterartigen Gewitter bereits im April.

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