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So viele Unfälle werden durch Motorräder verursacht

23.03.2020

Hierzulande gibt es über drei Millionen angemeldete Krafträder wie zum Beispiel Motorräder. 2018 wurden im Schnitt von je 1.000 angemeldeten Krafträdern acht Verkehrsunfälle verursacht, bei denen andere geschädigt wurden. Das Unfallgeschehen hat sich diesbezüglich gegenüber dem Vorjahr nicht verändert. Erhöht hat sich dagegen die durchschnittliche Schadenhöhe je Unfall, der durch ein Kraftrad verursacht wurde. Wie auch im Vorjahr kann man aus der Statistik erkennen, dass das Alter der Biker und auch die Motorleistung der Bikes einen signifikanten Einfluss auf das Unfallrisiko haben. Dies zeigt eine aktuelle Kraftfahrt-Statistik von offiziellen Stellen.

Hierzulande waren 2018 gut 3,1 Millionen haftpflichtversicherte Krafträder und Kraftroller, also Krafträder mit über 125 Kubikmeter Hubraum und/oder mit mehr als elf Kilowattstunden Motorleistung angemeldet. Insgesamt wurden in 2018 in Deutschland über 25.200 Unfälle mit Krafträdern und -rollern verursacht, bei denen die Kfz-Haftpflichtversicherung des Unfallverursachers für die Schäden, die andere dabei erlitten haben, aufkommen mussten.

Der Schadenaufwand, den die Kfz-Haftpflichtversicherer diesbezüglich an die Geschädigten zu begleichen hatten, betrug mehr als 148,3 Millionen Euro, das waren pro Kfz-Haftpflichtunfall im Schnitt fast 5.900 Euro. Dies zeigt die „Jahresgemeinschafts-Statistik über den Schadenverlauf in der Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung 2018“. Diese Statistik wird jedes Jahr gemeinsam vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungs-Aufsicht (Bafin) herausgegeben.

Kosten sind deutlich angestiegen

Im Vergleich zu 2017 hat sich in 2018 die Anzahl der angemeldeten Krafträder und -roller um mehr als ein Prozent beziehungsweise fast 42.500 Fahrzeuge dieser Art erhöht, die Anzahl der Schäden ist allerdings um fast vier Prozent beziehungsweise um knapp 940 Unfälle gestiegen. Die Schadenhöhe ist im Durchschnitt sogar um sieben Prozent gestiegen.

Im Vergleich zu 2013 ist die Anzahl der Krafträder und -roller, aber auch die Zahl der Unfälle um jeweils rund neun Prozent angewachsen. Der Schadenaufwand ist mit circa 18 Prozent allerdings in etwa doppelt so stark angestiegen.

Die durchschnittlichen Schadenkosten, die durch Unfälle mit Krafträdern und Kraftrollern verursacht wurden, haben in 2018 mit den bereits genannten fast 5.900 Euro den bisher höchsten Wert erreicht.

Ab 31 Jahren in der Regel besser

Die Statistik belegt zudem, dass das Unfallrisiko, dass Krafträder und -roller einen Verkehrsunfall verursachen, mitunter vom Alter des Bikers und auch der Stärke des Kfz-Motors abhängen. Je jünger die Fahrer, desto höher die Unfallhäufigkeit, dies ist aus den festgestellten Unfallzahlen zu erkennen. Das höchste Unfallrisiko haben die Biker bis 19 Jahre mit einer Schadenhäufigkeit von 43 Unfällen je 1.000 Krafträder und -roller, die von dieser Altersgruppe gefahren werden. Dahinter folgen die 20- bis 21-Jährigen mit 26 Haftpflichtschäden je 1.000 Kfz der genannten Art.

Am kleinsten war die Schadenhäufigkeit bei den ab 44-Jährigen mit im Schnitt sieben Kfz-Haftpflichtunfällen pro 1.000 versicherte Krafträder und -roller, die von Fahrern des genannten Alters benutzt werden. Ebenfalls niedrig war das Schadenrisiko bei den 31- bis 43-jährigen Kraftradfahrern mit durchschnittlich acht verursachten Verkehrsunfällen je 1.000 versicherte Krafträder und -roller.

In der Altersgruppe der 27- bis 30-Jährigen war der durchschnittliche Schaden je verursachten Kfz-Haftpflichtunfall mit knapp 8.700 Euro am höchsten. In dieser Altersgruppe war im Vergleich zu den anderen dagegen das Schadenrisiko mit im Schnitt zwölf Unfällen je 1.000 Krafträder und -roller relativ niedrig. Den niedrigsten Schadendurchschnitt mit weniger als 4.400 Euro je verursachten Kfz-Haftpflichtunfall mit einem Kraftrad oder -roller hatten dagegen die Motorradfahrer ab 64 Jahren.

Gefährliche Motorstärke

Wie der Statistik weiter zu entnehmen ist, wird der Schadenverlauf mit steigender Motorleistung ungünstiger. Am seltensten hat es mit nur drei Unfällen je 1.000 Krafträder bei der kleinsten Motorklasse mit ein bis sieben Kilowatt (kW) gekracht. Zu dieser Motorklasse gehören allerdings nur rund 140.000 Fahrzeuge und damit nicht einmal jedes 20. versicherte Kraftrad.

Am häufigsten verunfallte statistisch gesehen die Gruppe der gut 85.000 Maschinen mit 121 oder mehr kW, es wurden nämlich 15 Unfälle je 1.000 Krafträder mit dieser Motorleistung verursacht.

Mit im Schnitt fast 3.600 Euro war der Schadenaufwand der Unfallgegner je Unfall in der Klasse mit der niedrigsten Motorleistung auch am niedrigsten. Am höchsten war er dagegen bei den Krafträdern und -rollern mit 108 bis 120 kW. Hier lag der durchschnittliche Schadenaufwand je Unfall bei über 8.700 Euro.

Wenn beim Unfall das eigene Fahrzeug beschädigt wird

Prinzipiell kommt die gesetzlich vorgeschriebene Kfz-Haftpflichtversicherung für Schäden auf, die man mit dem versicherten Fahrzeug bei anderen verursacht hat. Sie prüft aber auch, ob die Schadensforderungen der Unfallgegner beziehungsweise Geschädigten dem Grunde nach berechtigt und in der Höhe nach in Ordnung sind. Anderenfalls wehrt der Kfz-Haftpflichtversicherer unberechtigte oder überhöhte Schadensforderungen Dritter ab.

Wer an einem Unfall alleine schuld ist oder eine Teilschuld hat, muss für den Schaden, den er bei dem Unfall an seinem eigenen Pkw erleidet, selbst oder bei Teilschuld anteilig zur Schuld aufkommen. Kostenschutz bietet hier jedoch eine bestehende Vollkasko-Versicherung, die die verbleibenden Eigenschäden am Auto abzüglich der vereinbarten Selbstbeteiligung unter anderem bei einem fahrlässig verursachten Unfall trägt.

Inwieweit es sich bei einem selbst verschuldeten Unfall auf Dauer auszahlt, den eigenen Schaden von der Vollkasko-Versicherung begleichen zu lassen oder selbst zu übernehmen, hängt von der Schadenhöhe und der nach einer Höherstufung zu entrichtenden Prämienhöhe ab. Der Kaskoversicherer hilft bei der Beantwortung der Frage.

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