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Das Sorgenranking infolge des demografischen Wandels

09.04.2018

Schon heute ist rund jeder fünfte Einwohner hierzulande 65 Jahre oder älter. Und der Anteil der Senioren in der Gesamtbevölkerung wird, wie die Statistik zeigt, noch weiter steigen. Wie eine aktuelle Umfrage der Bertelsmann Stiftung ergab, sind die meisten Bürger der Ansicht, dass diese Entwicklung mit zahlreichen Risiken verbunden ist. Die meist genannte Gefahr ist die steigende Altersarmut. Die Studie zeigt zudem, was die Bürger diesbezüglich noch fürchten.

Es gibt viele Ursachen wie steigende Lebenserwartung und weniger Geburten als Todesfälle, die dazu führen, dass in der Gesamtbevölkerung der Anteil der Senioren weiter steigen wird. In den nächsten Jahren werden zudem vermehrt die geburtenstarken Jahrgänge, also die zwischen 1955 und 1969 Geborenen in das Rentenalter kommen und damit den demografischen Wandel noch verstärken. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist heute schon mehr als jeder fünfte Bürger ab 65 Jahre alt, in rund zehn Jahren wird es vermutlich jeder vierte und in etwa 40 Jahren jeder dritte sein.

Die Bertelsmann Stiftung hat für eine Studie dazu eine repräsentative Befragung mit über 1.450 Teilnehmern vom Institut für Demoskopie Allensbach durchführen lassen, die unter anderem der Frage nachgegangen ist, welche Folgen die Bürger hierzulande durch den demografischen Wandel erwarten. 78 Prozent gehen davon aus, dass diese Entwicklung starke bis sehr starke Auswirkungen auf die Zukunft des Landes haben wird. Die Mehrheit, nämlich 65 Prozent, geht davon aus, dass dabei die Risiken überwiegen. Nur acht Prozent sehen im demografischen Wandel auch Chancen.

Für die Mehrheit ist die Altersarmut das größte Risiko

Die größte Gefahr des demografischen Wandels sieht der Großteil der Befragten, konkret 83 Prozent, in einer steigenden Altersarmut. Zudem gehen 80 Prozent davon aus, dass die Bürger hierzulande länger arbeiten müssen, also das Eintrittsalter, ab wann man in Rente gehen kann, steigen wird. Rund 72 Prozent sind der Ansicht, dass es künftig nur noch eine geringe Grundrente geben wird und der Einzelne deshalb verstärkt privat für das Alter vorsorgen muss.

Doch nicht nur bei den Renten wird sich nach Ansicht der Bürger der steigende Anteil der Senioren im Vergleich zu den Erwerbstätigen bemerkbar machen. Mehr als drei Viertel der Befragten erwarten dadurch auch einen Anstieg der gesetzlichen Rentenversicherungs-Beiträge und 68 Prozent eine Erhöhung der gesetzlichen Krankenversicherungs-Beiträge. 45 Prozent sehen aufgrund des demografischen Wandels sogar eine Gefahr, dass die sozialen Sicherungssysteme zusammenbrechen könnten.

61 Prozent gehen zudem davon aus, dass es einen Fachkräftemangel geben wird und 43 Prozent vermuten, dass mehr Ausländer nach Deutschland kommen müssen, um die fehlenden Arbeitskräfte zu ersetzen. Mehr als jeder Dritte, nämlich 36 Prozent, sehen ein Risiko, dass es zu Spannungen zwischen der jüngeren und älteren Generation kommen könnte. Fast gleich viele sind der Ansicht, dass durch die Zunahme des Anteils der Älteren immer mehr vom Land in die Stadt umziehen.

Die Chancen des demografischen Wandels

41 Prozent erwarten jedoch auch, dass im Vergleich zur Vergangenheit und der Gegenwart künftig junge Leute bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben werden. Zudem gehen 29 Prozent davon aus, dass sich mehr Ältere ehrenamtlich engagieren werden.

Etwa gleich hoch ist auch der Anteil derjenigen, die der Ansicht sind, dass sich die Politiker durch den demografischen Wandel mehr nach den Bedürfnissen und Wünschen der älteren Generation richten werden. Wer einer Altersarmut entgehen will und auch sonst für sich die möglichen Risiken des demografischen Wandels und auch der steigenden Lebenserwartung minimieren möchte, kann jedoch entsprechend vorsorgen.

Für den Einzelnen ist diesbezüglich zum Beispiel eine frühzeitige finanzielle Absicherung für das Alter sowie für den Fall einer eintretenden Pflegebedürftigkeit wichtig. Ein Versicherungsfachmann kann auf Wunsch unter anderem mit entsprechenden Analysen und Berechnungen die persönlichen Risiken, aber auch die passenden Vorsorgemaßnahmen ermitteln.

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